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Operationsverfahren bei 
Reflux und Zwerchfellbruch

Bei der operativen Versorgung von Zwerch­fell­brü­chen (Hiatushernie) und der Reflux-Chirurgie wenden wir laparoskopische, also minimal-invasive, Verfahren an. Diese moderne Vorgehensweise verringert das Risiko unerwünschter Operationsfolgen und bietet gleichwertige bzw. bessere Ergebnisse als bei offen durchgeführten Operationen.

Operationsschritte 

Folgende Operationsschritte sind für die Behandlung der Hiatushernie entscheidend:

1. Reposition: Lösen des unteren Spei­se­röh­ren­an­teils und Zurückverlagern in die Bauchhöhle.

2. Hiatoraphie: Einengung des Zwerch­fell­durch­tritts durch mehrere Nähte mit sich nicht auflösendem Nahtmaterial. In manchen Fällen ist bei großer Zwerchfellhernie auch der Einsatz eines Netzes notwendig.

3. Fundoplikatio: Bildung einer Magenmanschette, bei der die oberen Magenanteile zum Teil oder komplett um den unteren Teil der Speiseröhre gelegt und mit Nähten fixiert werden (z.B. in der Methode nach Nissen Rosetti). Alternativ kann in bestimmten Fällen eine physiologische Rekonstruktion des unteren Speiseröhrensphinkters erfolgen.

Fundoplikatio nach Nissen Rosetti

Bei der Fundoplikatio nach Nissen Rosetti wird eine Manschette des Magenfundus (der Magenkuppel) um den unteren Teil der Speiseröhre gebildet und mit mehreren Nähten fixiert. Durch dieses Umlegen werden mehrere Veränderungen erreicht: Zum einen wird am Übergang der Speiseröhre zum Magen, der sogenannte Hiss´sche Winkel wiederhergestellt. Die dadurch entstehende Schleimhautfalte wirkt wie ein Ventil und verhindert den Reflux von Mageninhalt in die Speiseröhre. Der um die Speiseröhre geführte und fixierte Magen engt diesen aber auch ein und soll ein erneutes „Hochrutschen“ des Speiseröhren-Magen-Übergangs durch die Zwerchfelllücke in den Brustkorb verhindern.

Funktionelle Rekon­struk­tions­plastik des unteren Ösopha­gus­sphink­ters

In manchen Fällen ist eine komplette Fundoplikatio nicht notwendig, zum Beispiel, wenn der Reflux nicht das Hauptproblem darstellt oder weniger ausgeprägt ist. Wir wenden dann als Alternative ein modifiziertes modernes Verfahren an, das die Wieder­her­stel­lung der natürlichen Anatomie und Funktion des Speiseröhren-Magen-Übergangs zum Ziel hat – die sogenannte funktionelle Rekon­struk­tions­plastik des unteren Ösopha­gus­sphink­ters, dem unteren „Schließmuskel“ der Speiseröhre.

Die oben beschriebenen Schritte 1 der Reposition und 2 der Hiatoraphie sind dabei die gleichen. Wir verzichten aber auf die Bildung einer Magenmanschette und stellen stattdessen den natürlichen Winkel zwischen Magen und Speiseröhre durch mehrere Nähte wieder her. Dadurch wird der natürliche Verschluss­me­cha­nismus wieder hergestellt und darüber hinaus ein erneutes Durchrutschen durch die Zwerchfelllücke sicher verhindert.

Das Ergebnis überprüfen wir direkt während der Operation durch eine Speiseröhren- und Magenspiegelung. Eine erneute endoskopische Kontrolle findet rund sechs Wochen nach dem Eingriff statt.