
Wassergefiltertes Infrarot A (WIRA)
WIRA: Fortschrittliche Wärmestrahlung für eine verbesserte Wundheilung
Wassergefiltertes Infrarot A (WIRA), eine spezielle Form der Wärmestrahlung, wird in der Behandlung sowohl von akuten als auch chronischer Wunden eingesetzt und ist in der Lage die Wundheilung zu beschleunigen oder bei stagnierender Wundheilung zu verbessern. Insbesondere bei chronischen Wunden ohne Besserungstendenz unter konventioneller Therapie kann WIRA eine Wundheilung ermöglichen. WIRA lindert Wundschmerzen deutlich, setzt eine erhöhte Wundsekretion und Entzündung herab und induziert immunmodulierende Effekte. WIRA steigert Temperatur, Sauerstoffteildruck und Durchblutung im Gewebe und führt darüber zu einer Aktivierung des Wundstoffwechsels. Wundheilung und Infektionsabwehr hängen entscheidend von einer ausreichenden Versorgung mit Energie und Sauerstoff ab.
Wirkungsweise
Das Zentrum von chronischen Wunden hat oft einen ausgeprägten Sauerstoffmangel und relativ niedrige Temperaturen. Dies entspricht einer mangelhaften Energiebereitstellung im Gewebe, die die Wundheilung behindert oder unmöglich macht. WIRA erzeugt ein therapeutisch nutzbares Wärmefeld im Gewebe und steigert Temperatur, Sauerstoffteildruck und Durchblutung im Gewebe, drei entscheidende Faktoren für eine ausreichende Versorgung des Gewebes mit Energie und Sauerstoff.
Grundlagen
Physikalisch ist die Infrarot-Strahlung als "elektromagnetische Welle" zu beschreiben und ist somit Teil des elektromagnetischen Spektrums. Wellen werden durch die Wellenlänge charakterisiert. Die sogenannten "optischen Strahlen" werden gemäß internationaler Normen in die drei Bereiche, ultraviolett (UVA, UVB und UVC)-, sichtbare- und infrarote Strahlung eingeteilt. Das für uns sichtbare Licht umfasst nur ein einen Bruchteil des elektro-magnetischen Spektrums. Das infrarote Spektrum grenzt an dieses an und sorgt für eine Wärmewirkung, die aufgrund ihrer Eindringtiefen in drei Bereiche (IR-A,IR-B,IR-C) eingeteilt wird.
Wie funktioniert WIRA?
Durch die Wasserfilterung werden die Strahlungsanteile gemindert, die durch Wechselwirkung mit Wassermolekülen in der Haut eine unerwünschte thermische Belastung der obersten Hautschicht hervorrufen und für Irritationen sorgen würden. Dies sind die meisten Teile des Infrarot B und C sowie die Wasserabsorptionsbanden innerhalb des Infrarot A. Technisch wird wassergefiltertes Infrarot A (WIRA) in speziellen Strahlern erzeugt, in denen die gesamte Strahlung eines Halogen-Quelle durch eine Wasser enthaltende Filtersystem hindurchtritt, das die genannten unerwünschten Strahlungsanteile innerhalb des Infrarot mindert oder herausgefiltert.
Innerhalb des Infrarot stellt das verbleibende WIRA (im Bereich 780-1.400 nm) vorwiegend Strahlung mit optimalem Eindringvermögen in das Gewebe dar und erlaubt gegenüber ungefilterter Infrarotstrahlung einen mehrfachen Energieeintrag in das Gewebe bei geringerer Wärmebelastung der Hautoberfläche, vergleichbar der Sonnenwärmestrahlung in gemäßigten Breiten. Herkömmliche Infrarotlampen strahlen vor allem mittel- und langwelliges Infrarotlicht ab und erzeugen Hitze auf der Hautoberfläche. WIRA-Strahler emittieren keine Ultraviolett-Strahlung (UV) und nahezu keine Infrarot-B- und Infrarot-C-Strahlung, und der Anteil der Infrarot-A-Strahlung ist im Verhältnis zum Anteil des sichtbaren Lichts (380-780 nm) betont. Die Verbesserung sowohl der Energiebereitstellung als auch der Sauerstoffversorgung stellt eine Erklärung für die klinisch gute Wirkung von WIRA auf Wunden und Wundinfektionen dar. Zusätzlich hat WIRA nicht-thermische und ohne relevante Temperaturänderung auftretende Effekte, die darauf beruhen, direkte Reize auf Zellen und zelluläre Strukturen zu setzen.
Studienlage
In zahlreichen Wund-Studien zeigten sich unter Therapie mit WIRA eine ausgeprägte Minderung der Schmerzen und des Schmerzmittelverbrauchs und eine verbesserte Wundheilung mit Abnahme von Wundinfektionen und kürzerem Krankenhausaufenthalt. Ob nach Bauch-Operationen (Studie der Universität Heidelberg) oder bei schwer brandverletzten Kindern (Studie des Kinderkrankenhauses Kassel) führt WIRA zu einer beschleunigten Wundheilung. Auch bei chronischen zuvor nicht-heilenden Unterschenkelgeschwüren wurden in klinischen Studien zu signifikanten Heilungsergebnissen (Studien in Basel und der Universität Freiburg sowie der Universität Tromsø/Norwegen mit dem Krankenhaus in Hillerod/Dänemark).
Unser Ansatz
In unserem Wundkompetenzzentrum setzen wir wassergefilterte Infrarotbestrahlung (WIRA) in der Therapie von akuten und chronischen Wunden beim Diabetischen Fußsyndrom und in der Behandlung chronischer Unterschenkelgeschwüre sowie bei Wundheilungsstagnation ein. Auch bei sehr schmerzhaften oder Wunden mit starker Sekretion findet das Verfahren Anwendung und zeigt gute Erfolge. Parallel dazu beobachten wir in verschiedenen Studien, welche Effekte die Therapie unter definierten Bedingungen auf Wundkondition, Heilungsverlauf und Beschwerden unserer Patienten hat.

„WIRA kombiniert Wärme und Licht für eine schnellere Wundheilung und eine effektive Infektionsabwehr.“