
Interdisziplinäres Simulationszentrum am Bürgerhospital und Clementine Kinderhospital
Das Bürgerhospital und das Clementine Kinderhospital eröffnen ein hauseigenes Simulationszentrum für Medizin und Pflege. Die dafür nötigen Mittel werden unter anderem von der Dr. Senckenbergische Stiftung und der Clementine Kinderhospital – Dr. Christ’sche Stiftung zur Verfügung gestellt. Das Simulationszentrum soll dazu dienen, die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Arbeitsumfeld Krankenhaus zu verbessern, Abläufe in lebensbedrohlichen Situationen zu verinnerlichen und damit die Versorgungsqualität zu stärken.
In Notfall-Situationen mit vielen Beteiligten kann es schnell zu Problemen in der Umsetzung von entscheidenden, oft lebensrettenden Maßnahmen kommen. In Hochrisikoindustrien wie etwa der Luftfahrt sind regelmäßige, interdisziplinäre Simulationstrainings deshalb schon lange etabliert, um die Prozesssicherheit und Zusammenarbeit im Team zu verbessern. Das Bürgerhospital und das Clementine Kinderhospital planen vor diesem Hintergrund die Inbetriebnahme eines hauseigenen Simulationszentrums, um Mitarbeiter:innen der unterschiedlichen Fachdisziplinen und Berufsgruppen ein professionelles und möglichst realitätsnahes Übungssetting zu anzubieten.
„In den letzten drei Jahren haben wir im Rahmen eines Pilotprojektes in der Neonatologie ein regelmäßiges Simulationstraining etabliert. Die Erfahrungen, die wir dabei gesammelt haben, haben uns dazu bewogen, die Möglichkeit eines Simulationszentrums für die gesamte Belegschaft in eigens dafür ausgestatteten Räumlichkeiten zu prüfen“, erklärt Geschäftsführer Marcus Amberger. „Neben den bereits in unserem Perinatalzentrum stattfindenden Trainings für die Kinderkrankenpflege, Hebammen, die Neonatologie, Frauenheilkunde sowie Anästhesie sollen im neuen Simulationszentrum auch unsere Mitarbeiter:innen der übrigen Fachbereiche Trainings im realitätsnahen Setting erhalten“, ergänzt Prof. Steffen Kunzmann, der das Konzept für das Simulationszentrum mit erarbeitet hat.
Projekt dank Stiftungsengagement stemmbar
Finanzierbar wird das Projekt durch die Förderung der Dr. Senckenbergische Stiftung und der Clementine Kinderhospital – Dr. Christ’sche Stiftung, die die technische und apparative Einrichtung des Simulationszentrums sowie einen Anteil an den jährlichen Betriebskosten mit zusammen rund 475.000 Euro fördern. Beide Stiftungen sind den Krankenhäusern historisch eng verbunden und fördern regelmäßig Projekte im Sinne ihres Stiftungszweckes – der Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Frankfurt. Zusätzlich dazu fördert die A. Weitbrecht-Stiftung das Projekt mit 50.000 Euro. Als weiterer Unterstützer konnte zudem die Hans und Wolfgang Schleussner Stiftung gewonnen werden. „Durch die Startfinanzierung können wir das Projekt umsetzen und die ersten drei Jahre – natürlich auch mit eigenen Mitteln – betreiben. Für den langfristigen Betrieb werden wir dann weitere Förderer benötigen“, ist sich Marcus Amberger sicher.
Die Einrichtung wird in der Cronstettenstraße 15 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bürgerhospital in Betrieb gehen. Die Immobilie wurde bereits in der Vergangenheit von der Krankenhausverwaltung genutzt und wird nun entsprechend der künftigen Nutzung umgebaut und technisch ausgestattet. Die Inbetriebnahme des Simulationszentrums ist für Mitte 2023 geplant.