Abhängigkeitserkrankungen und Konsiliarpsychiatrie
Der Entschluss, eine stationäre Entzugsbehandlung aufzunehmen, stellt für viele Patienten einen ersten Kontakt zum Suchthilfesystem dar. Unser Team hilft Ihnen dabei, Ihren persönlichen Weg aus der Sucht hin zu einem unabhängigen Leben zu entwickeln. Hierfür arbeiten Pflegekräfte, Fachpflegekräfte, Fachärzte für Psychiatrie, Sozialarbeiter, Psychologen und Ergotherapeuten zusammen.
Im Mittelpunkt der Behandlung stehen für uns die vorurteilsfreie Zuwendung gegenüber den Suchtkranken sowie die Respektierung der Individualität eines jeden Patienten. Ein Entzug kann mit körperlichen und psychischen Belastungen einhergehen. Wir möchten durch unsere Begleitung Ängste und Unsicherheiten vermindern und so zu Ihrer Stabilisierung beitragen.
Ihre Behandlung beginnt mit einer ärztlichen Aufnahmeuntersuchung, in welcher der körperliche Zustand erfasst wird, und einem ausführlichen Aufnahmegespräch, das dazu dient die Anamnese zu erstellen. Hierbei geht es um die körperliche, psychische und soziale Befindlichkeit. Die Anamnese stellt die Basis für die Erstellung eines optimalen Behandlungsplans unter Hinzuziehung der Psychologie und Sozialarbeit dar.
Die Form der Behandlung wird mit jedem Patienten ausführlich und individuell besprochen. Die Behandlung erfolgt auf freiwilliger Basis, der Patient hat jederzeit das Recht, die Behandlung auf eigene Verantwortung abzubrechen.
Chefärztin
Dr. med. Nina Kim Bekier
seit September 2024
Chefärztin der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen und Konsiliarpsychiatrie am Bürgerhospital Frankfurt
Ärztliche Leiterin der Substitutionsambulanz Grüne Straße (SAGS)
2023-2024
Oberärztin der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen und Konsiliarpsychiatrie am Bürgerhospital Frankfurt
2022-2023
Oberäztin im Varisano Krankenhaus Hofheim, ab 2023 Leitung der Außenstelle Hattersheim (TK und PIA)
Gastwissenschaftlerin am ZI Mannheim
2019-2021
Fachärztin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit Mannheim
2018-2019
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
2014-2015
DBT-S Weiterbildung
2011-2018
Assistenzärztin in der Facharztweiterbildung und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Mainz und der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim
2011
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am lnstitut für Neuroanatomie der Senckenbergischen Anatomie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main
2004-2011
Studium der Humanmedizin an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main
Ihr Kontakt
Terminvereinbarung zur stationären Aufnahme
Die Anmeldung zur Entzugsbehandlung erfolgt persönlich telefonisch unter
Telefon (069) 1500 - 900
Montag bis Donnerstag
10.00 bis 12.00 Uhr
14.00 bis 15.00 Uhr
Freitag
10.00 bis 12.00 Uhr
(weitere Informationen siehe unter „Terminvereinbarung“)
Chefarztsekretariat
Telefon (069) 1500 - 881
Montag bis Donnerstag
10.00 bis 12.00 Uhr
14.00 bis 15.00 Uhr
Freitag
10.00 bis 12.00 Uhr
Entzugs- und Motivationsstation für Drogenabhängige
Auf unserer Entzugs- und Motivationsstation für Drogenabhängige erfolgt der Entzug von Opiaten (z. B. Heroin, Methadon), Kokain (auch Crack) sowie der Gebrauchsentzug bei Opiatsubstituierten statt.
Das Angebot dieser Station richtet sich in erster Linie an Patienten, die noch stark der Drogenszene verhaftet sind. Durch die Regelung der halboffenen Station kann für diese Patienten ein besonders geschützter Rahmen gewährleistet werden.
Die Entzugs- und Motivationsstation für Drogenabhängige umfasst 16 Betten.
Behandlungsdauer
In der Regel dauert die Behandlung drei Wochen.
Therapieprogramm
Zur Behandlung gehört auch die Teilnahme am angebotenen Therapieprogramm. Dieses umfasst neben Einzelgesprächen und –beratungen auch Gruppensitzungen wie Morgen- und Abendrunde, pflegerische Gruppen, eine Sozialarbeitsgruppe mit dem Schwerpunkt der Information über Nachsorgeangebote, psychologische Gesprächsgruppen, psychoedukative Gruppen sowie ein kunsttherapeutisches Angebot.
Auch eine Entspannungsgruppe auf der Grundlage der Progressiven Muskelrelaxation nach Jacobsen und Physiotherapie gehören zum Stationsprogramm.
Die Patienten finden eine halboffene Station vor. Die Station kann jederzeit verlassen, jedoch nur nach Voranmeldung betreten werden. Verlässt der Patient die Station ohne Absprache mit einem unserer Mitarbeiter, so gilt dies als Beendigung der Behandlung.
Besuchszeiten
Es gibt keine regulären Besuchszeiten. Sollte der Besuch einer Person, die Ihnen wichtig ist, zu Ihrer Stabilität beitragen, so entscheidet der behandelnde Arzt über einen Besuch. Auch Telefonate und Ausgänge mit oder ohne Begleitung werden individuell entschieden.
Ihr Aufenthalt
Psychologie
Im Zuge der psychologischen Betreuung werden sowohl Einzel- als auch Gruppengespräche angeboten. In Einzelgesprächen können individuelle Probleme und aktuelle Schwierigkeiten thematisiert werden, die im Zusammenhang mit der Erkrankung stehen; es werden erste Hilfen zum Umgang mit der Erkrankung vermittelt und eine eventuelle Weiterbehandlung unterstützt.
Sozialarbeit
Ein unverzichtbarer Bestandteil des qualifizierten Entzugs ist, dass Sie nach Abschluss der Behandlung in unserem Hause konkrete weiterführende Hilfen in Anspruch nehmen.
Wir unterstützen Sie dabei, die geeignete Maßnahme innerhalb des bestehenden Suchthilfesystems zu finden und stellen bei Bedarf Kontakt zu Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und Therapieeinrichtungen her.
Auch bei versicherungs-, sozial- und arbeitsrechtlichen Angelegenheiten, (drohender) Obdachlosigkeit, Schulden sowie justiziellen Fragestellungen sind wir für Sie da und nehmen gerne mit Ihnen gemeinsam telefonischen oder persönlichen Kontakt zu Suchtberatern, Ämtern, Justizbehörden, Schuldnerberatern, Bewährungshelfern u. ä. auf.
Richtlinien
Für Ihren Aufenthalt treffen Sie Vereinbarungen mit Ihrer Abteilung. Diese sollen Ihnen folgendes ermöglichen:
- Den von Ihnen gewünschten Behandlungsauftrag des Entzugs erfüllen
- Sich im strukturierten Rahmen der Station zurechtfinden
- Sich gut aufgehoben fühlen.
Rauschmittel
Der Verzicht auf den Konsum von legalen und illegalen Rauschmitteln ist eine selbstverständliche Voraussetzung der stationären Behandlung. Dieser Verzicht bedeutet, dass Sie ab dem Zeitpunkt der Aufnahme keine Betäubungsmittel, kein Cannabis, keine alkoholhaltigen Getränke oder Speisen, keine Schmerz- und Schlafmittel, Beruhigungs- oder Aufputschmittel und auch keine anderen frei verkäuflichen oder rezeptpflichtigen Medikamente ohne ärztliche Verordnung konsumieren.
Wir wissen, dass es schwierig ist, auf Suchtstoffe zu verzichten.
Häufig gestellte Fragen
Was muss ich zur Behandlung mitbringen?
Denken Sie an Ihre Krankenkassenkarte und Ihre Einweisung, sowie Ihre vom Hausarzt verordneten Medikamente (auch wenn diese zurzeit nicht eingenommen werden!).
Wir empfehlen zudem bequeme Straßenkleidung. Auf den Stationen gibt es Waschmaschinen.
Gibt es Wartezeiten auf einen Behandlungsplatz?
Gelegentlich kommt es vor, dass uns mehr Anmeldungen erreichen, als wir Betten zur Verfügung haben. In diesen Fällen können Wartezeiten entstehen.
Für dringende Fälle führen wir eine sogenannte Stand-By-Liste. Dies bedeutet, dass wir Patienten auf dieser Liste umgehend anrufen, sollte ein anderer Patient nicht zum vereinbarten Aufnahmetermin erschienen sein.
Darf ich mein Handy / Laptop benutzen?
Handys und Laptops dürfen benutzt werden, jedoch ausschließlich auf den Patientenzimmern.
Bitte beachten Sie, dass wir für Wertgegenstände keine Haftung übernehmen.
Das Fotografieren ist auf den Stationen nicht erlaubt.
Darf ich während des Entzugs rauchen?
In unserer Klinik für Abhängigkeitserkrankungen ist das Rauchen zu Ihrer eigenen Sicherheit und der Ihrer Mitpatienten ausschließlich in ausgewiesenen Bereichen der Station erlaubt. Für alle sonstigen Räume einschließlich der Flure, Toiletten und Bäder sowie im gesamten restlichen Bereich des Bürgerhospitals besteht absolutes Rauchverbot.
Unser Team
Chefärztin
Dr. med. Nina Kim Bekier
Oberärztinnen
Karin Friess
Sabrina Wollny
Dr. med. Sabrina Youssef
Psychologin
Dr. rer. med. Claudia Domin
Sozialarbeiterinnen
Maria Urban
Wibke Wagner
Sabrina Zimehl
Stationsleitung Drogenabhängigkeit
Dounia Lourachna
Ramona Roller
Terminvereinbarung
Patientenanmeldung
Die Anmeldung zur Entzugsbehandlung erfolgt persönlich telefonisch über das Sekretariat unserer Abteilung. Dieses erreichen Sie unter
Telefon (069) 1500 - 900
Montag bis Donnerstag
10.00 bis 12.00 Uhr
14.00 bis 15.00 Uhr
Freitag
10.00 bis 12.00 Uhr
Private Sprechstunden für suchtspezifische und allgemein-psychiatrische Fragestellungen sind nach Abspache möglich.
Wichtige Fragen
Um Ihnen eine optimale Behandlung gewährleisten zu können, bitten wir Sie, uns bei der telefonischen Anmeldung folgende Fragen zu beantworten:
- Wer ist Ihr Hausarzt?
- Bei welcher Krankenkasse sind Sie versichert?
- Sind Sie bereits an eine Suchtberatungsstelle o. ä. angebunden?
- Gibt es einen gesetzlichen Betreuer?
- Waren Sie schon einmal bei uns?
- Wovon möchten Sie entziehen?
- Wie viel konsumieren Sie derzeit?
- Gibt es eine Anschlusslösung/Nachsorge, z. B. eine geplante Therapie?
Kontaktformular
Suchtberatungsstellen in Frankfurt
In Frankfurt bieten sechs Suchtberatungsstellen Beratung und Hilfe für Erwachsene mit Suchtproblemen im Bereich Alkohol, Medikamente und Glücksspiel und deren Angehörige an.