Volkskrankheit Diabetes - Unterzuckerung erkennen

Zu hohe Zuckerwerte bei an Diabetes Erkrankten können langfristig zu schweren Folge­er­kran­kungen führen. Doch auch zu niedrige Blutzuckerwerte stellen ein Risiko dar.

Nach den neuesten Zahlen der Internationalen Diabetes Föderation (IDF) ist Deutschland das Land mit der höchsten Diabetesrate in Europa. Zwölf Prozent der 20- bis 79-Jährigen sind betroffen, insgesamt ca. acht Millionen Menschen mit manifestem Diabetes mellitus, davon mehr als 6,5 Millionen mit Diabetes mellitus Typ 2. Man geht darüber hinaus von einer Dunkelziffer bisher nicht diagnostizierter Patienten von 1-2 Millionen aus. In den nächsten zwanzig Jahren werden nach neuesten epide­mio­lo­gischen Daten mehr als 1,5 Millionen Menschen neu an Diabetes mellitus Typ 2 erkranken.

Im Alter zwischen 40 und 59 Jahren sind zwischen vier und zehn Prozent der Männer und Frauen an Diabetes erkrankt, bei Menschen im Alter von 60 Jahren und darüber sind es zwischen 18 und 28 Prozent. Kumulativ wird derzeit in Deutschland von einer Zahl von 270.000 Neuerkrankungen für Diabetes mellitus Typ 2 pro Jahr in der Bevölkerungsgruppe der über 55-jährigen ausgegangen.

Diabetes mellitus ist nicht heilbar und stellt zunächst einen großen Einschnitt in den Alltag dar. Doch mit Hilfe einer umfassenden ärztlichen Betreuung, Ernährungsberatung und Schulungen kann der Diabetes gut gemanagt werden. Dabei ist es wichtig, dass in der Diabetestherapie möglichst Blutzuckerwerte nahe der Norm erzielt werden. Denn dadurch kann die Entwicklung von diabe­tes­be­dingten Folge­er­kran­kungen verhindert oder aufgeschoben werden. Denn Blutzuckerwerte, die über einen längeren Zeitraum zu hoch sind, schädigen andere Organe wie etwa Augen oder Nieren, oder können gar zum Diabetischen Fußsyndrom führen. 

Aber auch Blutzuckerwerte, die zu niedrig sind stellen eine Beeinträchtigung für den Patienten dar. Wenn der Blutzucker durch Gabe bestimmter oraler Antidiabetika oder Insulin gesenkt wird, besteht grundsätzlich die Gefahr von Unterzuckerungen (Hypoglykämien), z.B. bei vermehrter körperlicher Belastung, Erkrankungen oder mangelnder Nahrungszufuhr.

Normalerweise reagieren Menschen mit Diabetes, auch noch nach längerer Krankheitsdauer, rasch auf das Absinken der Werte unterhalb der Normalwerte, in dem sie unruhig werden oder Heißhunger entwickeln. Aufgrund dieser Warnsignale haben sie dann genug Zeit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Diese Wahrnehmung von Hypoglykämien ist aber nicht bei allen Menschen gleich ausgeprägt, insbesondere bei Typ-1-Diabetikern kann sie im Laufe der Erkrankung abnehmen und dann zu mitunter gefährlichen Situationen führen, weil Unterzuckerungen zu spät oder gar nicht erkannt werden. Für diese Patientengruppe besteht Handlungsbedarf, denn gehäufte Hypoglykämien führen über eine Verschlechterung der Hirn­leis­tungs­fäh­ig­keit und hier insbesondere der Merkfähigkeit und Infor­ma­tions­ver­ar­bei­tung zu einer deutlichen Minderung der Lebensqualität.

Und auch Angehörige dieser Patienten fühlen sich belastet durch die Gefahren, die mit häufigen Hypoglykämien verbunden sind.

Durch spezielle Schulungs­pro­gramme jedoch kann die Hypoglykämie-Wahrnehmung betroffener Menschen verbessert werden. Denn darin erhalten Patienten und Angehörige Hilfestellungen, wie Unterzuckerungen vermieden, bzw. frühzeitig wahrgenommen werden können.

Am Bürger­hospital Frankfurt bieten wir regelmäßig Schulungen an. Weitere Informationen finden Sie auf der Klinikseite der Dia­beto­logie und Ernäh­rungs­me­dizin

 

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In dieser Ausgabe lesen Sie:

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  • Großes Herz für nierenkranke Kinder – Die Nephrologie am Clementine Kinder­hospital
  • Im Porträt: Patien­ten­für­spre­cherin Marion Weber
  • Teamtrainings für den Notfall – Simulationszentrum für das Bürger­hospital und Clementine Kinder­hospital
  • Im Gespräch: Abschied von Geschäftsführer Wolfgang Heyl
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