Refluxzentrum
In unserem Zentrum behandeln wir Refluxerkrankungen von der Erstdiagnose, über die medikamentöse Behandlung bis zur operativen Therapie. Refluxerkrankungen können anatomisch bedingt sein oder durch Ernährungsgewohnheiten entstehen. Sodbrennen ist ein häufiges und typisches Symptom, auch Schluckbeschwerden, Übelkeit und Halsschmerzen sind nicht selten. In manchen Fällen können Erkrankungen an Kehlkopf und Lunge als Folge eines Refluxes auftreten.
Deswegen legt unser Team großen Wert darauf, eine korrekte Diagnose Ihrer Beschwerden zu stellen. Darauf aufbauend erörtern wir gemeinsam mit Ihnen die beste Behandlung und legen die individuelle Therapie fest. Mitunter genügt eine medikamentöse Therapie. Im Falle einer notwendigen Operation wenden wir als zertifiziertes Zentrum grundsätzlich minimal-invasive Verfahren an, um unnötige Schmerzen zu vermeiden und das Risiko von Thrombosen, Kreislauf- und Atembeschwerden nach der OP zu verringern.

Chefarzt
Dr. med. Fabian A. Helfritz
Beruflicher Werdegang
Seit Oktober 2020
Chefarzt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Bürgerhospital Frankfurt
Seit 2020
DKG/OnkoZert zertifizierter Senior Darmoperateur des Darmkrebszentrums der Universitätsklinik Frankfurt
2019 - 2020
Oberarzt, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
Universitätsklinik Frankfurt
2017 - 2019
Bereichsleitender Oberarzt (Kolorektale Chirurgie, Proktologie, MIC, Robotik, Hernien), ab 2018 Koordinator des Darmkrebszentrums, Klinik für Allgemein-, Viszeral und Transplantationschirurgie
Universitätsklinik Essen
2016
Oberarzt, Klinik für Allgemein-, Viszeral und Transplantationschirurgie
Universitätsklinik Essen
2011 - 2016
Funktionsoberarzt, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
Medizinische Hochschule Hannover
2008
Facharzt, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
Medizinische Hochschule Hannover
2007
Promotion: „Okkulte Hepatitis B nach Lebertransplantation: Klinische, virologische und immunologische Untersuchungen"
2000 - 2008
AiP, Assistenzarzt in Weiterbildung, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
Medizinische Hochschule Hannover
1992 - 2000
Studium der Medizin
Medizinische Hochschule Hannover
Fachärztliche Qualifikation
2019
Europäischer Facharzt für Chirurgische Onkologie / European Board of Surgery
Qualification (EBSQ) in Surgical Oncology,
Fellow of the European Board of Surgeons (FEBS)
2015
zusätzliche Weiterbildung Chirurgische Intensivmedizin
2008
Facharzt für Viszeralchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie
2008
Facharzt für Chirurgie
Mitgliedschaften
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV)
Arbeitsgemeinschaft Chirurgische Onkologie der DGAV (ACO)
Arbeitsgemeinschaft Hernien der DGAV (CAH)
Arbeitsgemeinschaft Minimalinvasive Chirurgie der DGAV (CAMIC)
Deutsche Hernien Gesellschaft (DHG)
Berufsverband der deutschen Chirurgen (BDC)
European Society of Surgical Oncology (ESSO)
Unsere Klinik ist von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie als "Kompetenzzentrum für Minimal Invasive Chirurgie" und als "Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie" zertifiziert.

Ihr Kontakt
Chefarztsekretariat
Telefon (069) 1500 - 5641
Telefax (069) 1500 - 5642
Montag, Dienstag, Donnerstag
09.00 bis 16.00 Uhr
Mittwoch und Freitag
09.00 bis 13.00 Uhr
Sekretariat
Telefon (069) 1500 - 1585
Telefax (069) 1500 - 1225
Montag bis Freitag
09.00 bis 12.00 Uhr
Diagnostik und Therapie
Diagnostik
Eine Refluxerkrankung wird in der Regel mithilfe einer Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und verschiedenen diagnostischen Verfahren festgestellt. Dazu gehören unter anderem folgende Methoden, die wir in unserem Zentrum allesamt anbieten:
1. Endoskopie: Bei der Ösophago-Gastro-Duodenoskopie werden Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm mithilfe eines flexiblen Schlauches (Endoskop) untersucht. Diese Untersuchung wird in der Regel mit einer örtlichen Betäubung und gegebenenfalls mit einer leichten Sedierung durchgeführt. So können wir Veränderungen und Entzündungen in Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm feststellen. Die Untersuchung dauert nur einige Minuten und ist ambulant durchführbar.

2. pH-Metrie: Bei dieser Untersuchung wird eine dünne Sonde über die Nase in die Speiseröhre eingeführt, um über mehrere Stunden den Säuregehalt im unteren Anteil der Speiseröhre zu messen. Dies gibt Aufschluss über die Stärke und Häufigkeit des sauren Refluxes, also das Zurückfließen von saurem Magensaft in die Speiseröhre.
3. Manometrie: Auch für diese Untersuchung wird eine Sonde über die Nase in die Speiseröhre eingeführt. Bei der Manometrie werden Druckverhältnisse und die Koordination der Muskeln in der Speiseröhre ermittelt. So können wir feststellen, ob die Speiseröhrenmuskulatur ordnungsgemäß funktioniert.

4. Röntgen - Breischluckuntersuchung: Bei dieser radiologischen Diagnostik trinken Sie ein röntgendichtes Kontrastmittel unter Röntgendurchleuchtung. Dadurch kann neben dem Schluckakt auch ein eventuell bestehender Reflux sowie die Ausdehnung eines Zwerchfellbruchs festgestellt werden.
5. Computertomografie des Brust- und Bauchraumes: Während die oben aufgeführten Untersuchungen Endoskopie, pH-Metrie, Manometrie und Breischluckuntersuchung zu unserer Standarddiagnostik gehören, ist eine CT-Untersuchung nur in manchen Fällen notwendig oder sinnvoll.
Die Auswahl der diagnostischen Verfahren hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Nach einer ersten Anamnese und Sichtung der bereits vorliegenden Befunde werden wir die geeigneten Untersuchungen auswählen, um eine genaue Diagnose zu stellen und die individuelle Therapie festzulegen.
Therapie
Die Behandlung der Refluxerkrankung bzw. einer Zwerchfellhernie ist abhängig von der Schwere der Symptome und den Ursachen und erfolgt in abgestufter Form:
1. Lebensstiländerungen
Bei leichteren Beschwerden können einfache Veränderungen im Lebensstil dazu beitragen, die Symptome einer Refluxerkrankung zu lindern. Dazu gehört zum Beispiel der Verzicht auf fettige, würzige und säurehaltige Speisen, die Reduzierung des Konsums von Alkohol und Nikotin, eine längere Pause des Essens vor dem Schlafengehen, Schlafen mit erhöhtem Oberkörper und auf der linken Seite. Auch eine Gewichtsabnahme kann möglicherweise zu einer Verbesserung der Symptome führen.
2. Medikamentöse Therapie
Verschiedene Medikamente können zur Linderung einer Refluxerkrankung beitragen. Dazu gehören unter anderem:
- Protonenpumpenhemmer (PPI) reduzieren die Produktion von Magensäure und reduzieren somit den Säuregehalt des Magensafts, haben aber keinen Einfluss auf den Reflux. Durch die Säurereduktion kann bei nur geringem Reflux in manchen Fällen eine Heilung der angegriffenen Speiseröhrenschleimhaut und eine deutliche Minderung der Symptomatik erreicht werden. Diese Medikamente werden oft über einen längeren Zeitraum verschrieben. Da die Magensäure einen nicht unwesentlichen Effekt auf die Verdauung hat, kann die dauerhafte Einnahme dieser Medikamente aber auch zu entsprechenden Nebenwirkungen führen.
- H2-Blocker verringern ebenfalls die Produktion von Magensäure, sind aber weniger wirksam als PPI und werden deshalb eher bei Unverträglichkeit von PPI oder zusätzlich eingesetzt.
- Alginate bilden auf dem Mageninhalt eine gelartige Schicht, welche mechanisch den Reflux von Mageninhalt in die Speiseröhre verhindert oder zumindest reduziert und insbesondere bei nächtlichem Reflux im Liegen hilfreich sein kann.
- Antazida sind basisch und binden bzw. neutralisieren Magensäure, wodurch sich der Säuregehalt reduziert. Sie wirken nur kurzfristig. Häufig werden Kombinationspräparate von basischem Magnesium, Aluminium und Calcium eingesetzt, um Nebenwirkungen zu reduzieren.
- Prokinetika fördern die Entleerung des Magens und können dadurch den Reflux günstig beeinflussen.

3. Chirurgische Therapie
Eine Operation kann eine sinnvolle oder sogar notwendige Alternative zur konservativen medikamentösen Therapie einer Refluxerkrankung oder eines Zwerchfellbruchs sein, insbesondere wenn Medikamente nicht ausreichend wirken, Nebenwirkungen auftreten, oder Sie den Wunsch haben, nicht dauerhaft Medikamente nehmen zu müssen. In der Regel wird zu einer chirurgischen Therapie empfohlen, wenn
- eine dauerhafte Therapie notwendig ist
- ein krankhaft gesteigerter Reflux in die Speiseröhre nachweisbar ist
- starke Symptome die Lebensqualität einschränken
- die Beschwerden sicher auf den Reflux zurückzuführen sind
Ist eine Operation notwendig, wird diese individuell geplant. Das chirurgische Vorgehen hängt neben der Symptomatik auch von den anatomischen Veränderungen am Übergang der Speiseröhre zum Magen ab.
Operationsverfahren bei Reflux und Zwerchfellbruch (Hiatushernie)
Bei der operativen Versorgung von Zwerchfellbrüchen und der Reflux-Chirurgie wenden wir laparoskopische, also minimal-invasive, Verfahren an. Diese moderne Vorgehensweise verringert das Risiko unerwünschter Operationsfolgen und bietet gleichwertige bzw. bessere Ergebnisse als bei offen durchgeführten Operationen.

Operationsschritte
Folgende Operationsschritte sind für die Behandlung der Hiatushernie entscheidend:
- Reposition: Lösen des unteren Speiseröhrenanteils und Zurückverlagern in die Bauchhöhle.
- Hiatoraphie: Einengung des Zwerchfelldurchtritts durch mehrere Nähte mit sich nicht auflösendem Nahtmaterial. In manchen Fällen ist bei großer Zwerchfellhernie auch der Einsatz eines Netzes notwendig.
- Fundoplikatio: Bildung einer Magenmanschette, bei der die oberen Magenanteile zum Teil oder komplett um den unteren Teil der Speiseröhre gelegt und mit Nähten fixiert werden (z.B. in der Methode nach Nissen Rosetti). Alternativ kann in bestimmten Fällen eine physiologische Rekonstruktion des unteren Speiseröhrensphinkters erfolgen.
Fundoplikatio nach Nissen Rosetti:
Bei der Fundoplikatio nach Nissen Rosetti wird eine Manschette des Magenfundus (der Magenkuppel) um den unteren Teil der Speiseröhre gebildet und mit mehreren Nähten fixiert. Durch dieses Umlegen werden mehrere Veränderungen erreicht: Zum einen wird am Übergang der Speiseröhre zum Magen, der sogenannte Hiss´sche Winkel wiederhergestellt. Die dadurch entstehende Schleimhautfalte wirkt wie ein Ventil und verhindert den Reflux von Mageninhalt in die Speiseröhre. Der um die Speiseröhre geführte und fixierte Magen engt diesen aber auch ein und soll ein erneutes „Hochrutschen“ des Speiseröhren-Magen-Übergangs durch die Zwerchfelllücke in den Brustkorb verhindern.
Funktionelle Rekonstruktionsplastik des unteren Ösophagussphinkters
In manchen Fällen ist eine komplette Fundoplikatio nicht notwendig, zum Beispiel, wenn der Reflux nicht das Hauptproblem darstellt oder weniger ausgeprägt ist. Wir wenden dann als Alternative ein modifiziertes modernes Verfahren an, das die Wiederherstellung der natürlichen Anatomie und Funktion des Speiseröhren-Magen-Übergangs zum Ziel hat – die sogenannte funktionelle Rekonstruktionsplastik des unteren Ösophagussphinkters, dem unteren „Schließmuskel“ der Speiseröhre.
Die oben beschriebenen Schritte 1 der Reposition und 2 der Hiatoraphie sind dabei die gleichen. Wir verzichten aber auf die Bildung einer Magenmanschette und stellen stattdessen den natürlichen Winkel zwischen Magen und Speiseröhre durch mehrere Nähte wieder her. Dadurch wird der natürliche Verschlussmechanismus wieder hergestellt und darüber hinaus ein erneutes Durchrutschen durch die Zwerchfelllücke sicher verhindert.
Das Ergebnis überprüfen wir direkt während der Operation durch eine Speiseröhren- und Magenspiegelung. Eine erneute endoskopische Kontrolle findet rund sechs Wochen nach dem Eingriff statt.
Unser Team

Chefarzt
Dr. med. Fabian A. Helfritz
Oberärzt:innen
Dr. med. Terence Alapatt
Max Gatzek (Gefäßchirurgie)
Dr. med. Evgeniy Palchyk
Ayman Salman
Dr. med. Natalia Sapega
Melly Eschenbach-Schmandra (Zentrale Notaufahme)
Stationsleitung N6
Anna Hufnagel
Mandy Hoffmann (stellv.)
Stationsleitung N2
Ernst-Ulrich Mocka
Melanie König (kommissarisch stellv.)
Kontaktformular
Zertifikate

Faires PJ-Zertifikat

Kompetenzzentrum Minimal Invasive Chirurgie

Senior-Darmoperateur der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. OnkoZert

Gallenblasen: AOK Hessen attestiert "überdurchschnittlich gute Behandlungsqualität"

Leistenbrüche: AOK Hessen attestiert "überdurchschnittlich gute Behandlungsqualität"

"Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie" - Zertifikat der DGAV und CAH

DGVS-Zertifikat "Chronisch entzündliche Darmerkrankungen"

DHG-Siegel Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie

Zertifiziertes Darmzentrum nach ISO 9001

Zertifizierung "Surgical Oncology"

Assoziation Chirurgische Onkologie

Anerkannter Chirurg DGAV
