Unnötige Amputationen durch Zweitmeinung vermeiden
Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) ist eine der häufigsten Folge- und Begleiterkrankungen von Diabetes. Jährlich werden rund 50.000 Amputationen aufgrund eines DFS durchgeführt. Um unnötige Eingriffe dieser Art zu verhindern, haben Betroffene seit Anfang Juli das Recht auf eine Zweitmeinung eines geprüften Fachexperten. Als Erster in Hessen wurde nun Christian-Dominik Möller, Chefarzt der Klinik für Diabetologie und Ernährungsmedizin am Bürgerhospital, von der Kassenärztlichen Vereinigung als anerkannter Zweitmeiner ernannt.
Menschen mit DFS, denen eine Amputation der Füße oder Zehen droht, haben künftig das Recht, eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung einzuholen. Die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) soll betroffene Patienten absichern und behandelnden Ärzten helfen. Zuvor hatte sich die Arbeitsgemeinschaft „Diabetischer Fuß“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) über mehrere Jahre für einen rechtlichen Anspruch auf eine solche Zweitmeinung eingesetzt.
Grundsätzlich können Ärzte unterschiedlicher Fachdisziplinen als unabhängige Zweitmeiner zu möglichen Amputationen zugelassen werden, darunter spezialisierte Diabetologen und Unfallchirurgen. Der Erwerb einer Facharztqualifikation reicht aber nicht aus. Ausschlaggebend ist die besondere Expertise in der Behandlung von Patienten mit DFS: Bewerber müssen belegen, seit mindestens fünf Jahren mit der Behandlung von DFS vertraut zu sein und Patienten im multiprofessionellen Team zu betreuen, also zum Beispiel in Abstimmung mit Podologen, Orthopädietechnik und Gefäßchirurgen.
„Amputationen der Füße oder einzelner Zehen sind eigentlich die Ultima Ratio in der Behandlung von Menschen mit DFS. Bisher werden sie aber viel zu häufig angewandt. Das liegt nicht nur, aber auch daran, dass bei der Abrechnung medizinischer Leistungen falsche Anreize gesetzt werden. Bei vielen Betroffenen lassen sich Fußläsionen sehr gut behandeln, ohne die Gliedmaßen amputieren zu müssen“, erklärt Chefarzt Christian-Dominik Möller, dessen Interdisziplinäres Zentrum Diabetischer Fuß am Bürgerhospital von der DDG zertifiziert ist.
Laut DDG werden in Deutschland pro Jahr rund 50.000 Füße als Folge einer Diabeteserkrankung amputiert. Die Fachgesellschaft schätzt, dass rund die Hälfte dieser Eingriffe medizinisch vermeidbar ist.
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23 | DoAUSGEBUCHT - Pädiatrische Sonographie - Grundkurs Abdomen/Retroperitoneum/ThoraxUnnötige Amputationen durch Zweitmeinung vermeiden
Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) ist eine der häufigsten Folge- und Begleiterkrankungen von Diabetes. Jährlich werden rund 50.000 Amputationen aufgrund eines DFS durchgeführt. Um unnötige Eingriffe dieser Art zu verhindern, haben Betroffene seit Anfang Juli das Recht auf eine Zweitmeinung eines geprüften Fachexperten. Als Erster in Hessen wurde nun Christian-Dominik Möller, Chefarzt der Klinik für Diabetologie und Ernährungsmedizin am Bürgerhospital, von der Kassenärztlichen Vereinigung als anerkannter Zweitmeiner ernannt.
Menschen mit DFS, denen eine Amputation der Füße oder Zehen droht, haben künftig das Recht, eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung einzuholen. Die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) soll betroffene Patienten absichern und behandelnden Ärzten helfen. Zuvor hatte sich die Arbeitsgemeinschaft „Diabetischer Fuß“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) über mehrere Jahre für einen rechtlichen Anspruch auf eine solche Zweitmeinung eingesetzt.
Grundsätzlich können Ärzte unterschiedlicher Fachdisziplinen als unabhängige Zweitmeiner zu möglichen Amputationen zugelassen werden, darunter spezialisierte Diabetologen und Unfallchirurgen. Der Erwerb einer Facharztqualifikation reicht aber nicht aus. Ausschlaggebend ist die besondere Expertise in der Behandlung von Patienten mit DFS: Bewerber müssen belegen, seit mindestens fünf Jahren mit der Behandlung von DFS vertraut zu sein und Patienten im multiprofessionellen Team zu betreuen, also zum Beispiel in Abstimmung mit Podologen, Orthopädietechnik und Gefäßchirurgen.
„Amputationen der Füße oder einzelner Zehen sind eigentlich die Ultima Ratio in der Behandlung von Menschen mit DFS. Bisher werden sie aber viel zu häufig angewandt. Das liegt nicht nur, aber auch daran, dass bei der Abrechnung medizinischer Leistungen falsche Anreize gesetzt werden. Bei vielen Betroffenen lassen sich Fußläsionen sehr gut behandeln, ohne die Gliedmaßen amputieren zu müssen“, erklärt Chefarzt Christian-Dominik Möller, dessen Interdisziplinäres Zentrum Diabetischer Fuß am Bürgerhospital von der DDG zertifiziert ist.
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